Retten, löschen, bergen wie die Profis

    • Offizieller Beitrag

    sh:z/Flensburger Tageblatt, 30.09.2015, Text/Bild: LJ



    In Teamarbeit einen Baum zerlegt haben Thade (v.l.), Norman, Celine, Tim, Piet und Jannes.


    GROSSENWIEHE Für die Jugendfeuerwehr Großenwiehe gab es viel zu tun, denn auf dem Dienstplan stand eine 24-Stunden- Übung, die dem Dienst einer Berufsfeuerwehr ähnelte. Das erste Szenario: Eine unbekannte chemische Flüssigkeit ist aus einem Pkw ausgetreten, der bei der Tennishalle steht. Die 15 Jugendlichen rückten sofort mit beiden Fahrzeugen aus.


    Am Unglücksort stellten sie fest, dass eine Person im Gefahrenbereich liegt. Unverzüglich wurde die Chemikalie bestimmt und es wurden Rettungsmaßnahmen eingeleitet. „Da dieses Gelände eine geeignete Möglichkeit bot, übten wir mit den Jugendlichen auch noch den Umgang mit dem Feuerlöscher“, sagte Ausbilder Felix Lembcke.


    Wieder am Gerätehaus angekommen, wurden die Fahrzeuge sofort für den nächsten Einsatz klar gemacht. Und der ließ dann auch nicht lange auf sich warten. „TH Y VU“ lautete der Einsatzbefehl, das heißt im Klartext: Verkehrsunfall, Menschenleben in Gefahr. Den Einsatzkräften bot sich folgendes Szenario: In einem Pkw waren drei Verletzte eingeklemmt. Mit Hilfe der Ausbilder wurde das Dach mit einer Tigersäge abgetrennt und die Personen befreit. Die Verletzten wurden von den Jugendlichen unter Anleitung von Carmen Hanisch, stellvertretende Wehrführerin der Feuerwehr Kleinwiehe, behandelt.


    Nach diesem Einsatz hatten sich alle das Abendessen verdient. Allerdings währte die Pause nur kurz und schon folgte die nächste Alarmierung mit der Meldung: Wohnwagen brennt. Am Einsatzort in Großenwiehe wurde eine Wasserversorgung aufgebaut und der Löschangriff eingeleitet. Nach kurzer Zeit konnte Einsatzleiter Thomas „Feuer aus“ melden.


    Nach diesem ereignisreichen Tagewerk freuten sich die jungen Einsatzkräfte auf ihr Bett und den Film „Werner“, mit dem die Nacht eingeläutet werden sollte. Einen ruhigen Kinoabend
    ließ allerdings die „Leitstelle“ nicht zu. Erneut heulte die Sirene, das Einsatzfax wurde ausgeteilt und die Fahrzeuge abermals besetzt. Die Fahrt führte diesmal nach Großenwiehe Ost zu den Windmühlen. Die Tochter des Gemeindewehrführers und zwei ihrer Freunde wurden vermisst. Professionell wurde die Fläche ausgeleuchtet und eine Menschenkette gebildet, um die Fläche gründlich abzusuchen, auf der die Drei vermutet wurden. Die Suche war erfolgreich und nach der Rückkehr zum Gerätehaus war Schlafenszeit.


    Bis 6.30 Uhr dauerte die Nachtruhe, dann folgte der nächste Einsatzbefehl: Eine Ölspur verunreinigte den Plattenweg. Für die Nachwuchskräfte hieß es also wieder rein in die
    Klamotten, rauf auf die Fahrzeuge und los. Die Ölspur wurde ab gestreut und anschließend beseitigt. Nach dem Frühstück am Gerätehaus galt es einen auf der Straße liegenden Baum zu beseitigen und zu guter Letzt brannte auch noch ein Container in Lüngerau. Auch dort wurde vorbildlich gelöscht.


    „Ihr habt eine super Arbeit geleistet und wir Ausbilder sind sehr stolz auf euch“, war sich das Ausbilderteam Jan Kumke, Thomas Schischefsky, Lorena Baritz, Tobias Christiansen, Jessica Thomsen, Dustin Arndt und Felix Lembcke, am Ende der 24- Stunden-Übung einig.