Brandschutz-Erziehung jetzt fester Bestandteil des Lehrplans

    • Offizieller Beitrag

    sh:z/Flensburger Tageblatt, 28.04.2015, Text: Michael Althaus



    Ein neuer Leitfaden für Brandschutz im Unterricht: Vertreter der Feuerwehr und Bildungsministerin Britta Ernst (hinten, Mitte) bei der Präsentation in der Schule am Heidenberger Teich in Kiel.


    KIEL Wie lösche ich das brennende Öl in der Pfanne auf dem Herd? Wo lauern Gefahren beim Grillen? Und wie finde ich im Notfall schnell einen Fluchtweg? Diese und andere Fragen sollen Lehrer und Feuerwehrleute bei der Brandschutz- Erziehung an Grundschulen beantworten. Schon seit 30 Jahren ist sie in vielen ersten bis vierten Klassen Bestandteil des Unterrichts. Jetzt wurde sie auf Betreiben des Landesfeuerwehrverbands erstmals als festes Element im Lehrplan festgeschrieben.


    „Das Thema Brandschutz bekommt so einen höheren Stellenwert“, sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) gestern bei der Vorstellung des neuen Konzepts in Kiel. Es solle vor allem im Rahmen des Heimat-, Welt- und Sachunterrichts behandelt werden. Zur Orientierung gibt der Landesfeuerwehrverband den Grundschullehrern einen neuen Leitfaden an die Hand. In der zwölfseitigen Broschüre sind Vorschläge zusammengestellt, wie Feuer, Rauch und das Verhalten in Gefahrensituationen in der Schule thematisiert werden können. Dazu gehören ebenso die klassischen Brandschutz-Übungen wie auch anschauliche Experimente mit brennbaren Materialien.


    An der pädagogisch aufbereiteten Broschüre hatten Experten vom Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (SQSH) zweieinhalb Jahre lang gearbeitet. Die Provinzial-Versicherung förderte das Projekt mit 30 000 Euro. „In den kommenden Jahren liegt es nun bei der Feuerwehr, das Konzept umzusetzen“, sagte Ilona Dudek, stellvertretende Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbands.


    Brandschutzerziehung an Schulen läuft in der Regel in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Feuerwehren. Das Highlight sei oft der Besuch in der Wache, bei dem die Kinder einmal selbst einen Helm aufsetzen und im Feuerwehr-Auto Platz nehmen dürften, so Ilona Dudek. Jedoch gehöre zu einer umfassenden Brandschutzerziehung weitaus mehr: Ziel sei, den Kindern das richtige Verhalten in Gefahrensituationen beizubringen. Demzufolge stünden nicht nur Feuer und Rauch, sondern auch Unfälle und Verletzungen im Mittelpunkt. Leider sei die Brandschutz- Erziehung längst noch nicht an allen der 400 Grundschulen in Schleswig-Holstein eine Selbstverständlichkeit. Mit dem neuen Leitfaden solle das anders werden.


    Gleichzeitig sollen auch die ganz Kleinen bereits das richtige Verhalten in Gefahrensituationen lernen: In der vergangenen Woche hatte die Feuerwehr bereits einen ähnlichen Leitfaden für Kitas präsentiert. mal


    > Der Leitfaden „Sicherheits- und Brandschutzerziehung an Grundschulen“ sowie Zusatzmaterialen für Lehrer können unter www.lfs-sh.de/LFBE heruntergeladen werden.